Hebeisen Fliegenfischerschule im Emmental

Hebeisen Fliegenfischerschule im Emmental

Teilnehmer Emmental

Teilnehmer Emmental

Auf dem Weg ins Hotel Kemmeribodenbad kontrollierte ich am frühen Freitagabend noch die 2 möglichen Grillplätze für Samstag und fand sie in bester Verfassung. Im grossen Pool neben dem ersten Grillplatz stiegen 3 Emmeforellen gierig nach Flugnahrung. Ein gutes Zeichen für unser Wochenende, die Fische waren da und bei bester Beisslaune. Der Wasserstand war sehr niedrig, nach einer Woche Sommerwetter ohne Niederschlag, das Wasser schnapsklar, ideale Bedingungen um das Fliegenfischen in einem heiklen Gewässer zu erlernen.

Im Hotel wurden wir freundlich mit einem Apéro maison begrüsst. Die Zimmer wurden bezogen und man traf sich gemütlich zum weiteren Apéro in der Gaststube. Hier wurde Bekanntschaft gemacht, das Kursprogramm wurde besprochen, die Tageskarten für die Fischerei verteilt und die guten Stellen kommentiert. Einem guten Nachtessen stand nichts mehr im Wege. Das Essen war vorzüglich. Anschliessend habe ich noch den Film "The Underwater World of Trout - Feeding Lies" gezeigt und kommentiert. Der Film gibt etliche neue Erkenntnisse, die einem Fliegenfischer nicht unbekannt sein sollten.

Am Samstagmorgen nach dem Frühstück vom reichhaltigen Buffet trafen wir uns auf der Wiese. Nach dem Warmwerfen habe ich die wichtigsten Punkte beim Fliegenwerfen den Teilnehmern wieder in Erinnerung gerufen und mit allen die eine oder andere Wurfoptimierung einstudiert. Dass der Schlüssel zu den Zielwürfen - ich hatte zu diesem Zweck einige Ringe mit einem Meter Durchmesser ausgelegt - die vertikale Arbeitswinkelverlagerung ist, hatten wohl die wenigsten vermutet. Vertikale und horizontale Arbeitswinkelverlagerungen wurden auch geübt.

Anschliessend ging es ans Wasser. Neben dem Grillplatz habe ich in einem schönen langgezogenen Pool demonstriert, wie man eine Trockenfliege präsentiert und wieder sanft vom Wasser abhebt. Der Rollwurf durfte natürlich nicht fehlen, ebenso der abgestoppte Wurf. Diese Würfe wurden am Pool geübt und anschliessend waren Apéro und Grillfeuer schon bereit. Der einsetzende Regen hielt uns nicht von einem freundschaftlichen Mittagessen am Wasser ab, die Sitzgelegenheit des Grillplatzes war überdacht und so, dass niemand wirklich nass wurde.

Am Nachmittag verteilten sich die Teilnehmer auf die diversen Strecken der Emme um Schagnau und Kemmeribodenbad. Der Regen hatte aufgehört und hie und da zeigte sich sogar die Sonne. Ein einsetzendes Gewitter, welches schnell vorbei zog, konnte den Elan der Teilnehmer nicht bremsen. Ich konnte noch die meisten jeweils ca. eine halbe Stunde guiden und noch speziell einweisen: Trockenfliegenfischen in kleinen Pools im schnellem Wasser und Nymphenfischen (dead drift, Czech nymphing) sollten jetzt auch keine Geheimnisse mehr sein.

Am Abend traf man sich dann wieder zum Apéro in der Gaststube und fachsimpelte über die gefangenen oder verlorenen Fische. Während des Nachtessens stieg der Wasserstand der Emme an, das Wasser verfärbte sich braun. Dies hielt uns jedoch nicht davon ab, ein gemütliches und feines Nachtessen bei fröhlicher Ländlermusik (nebenan feierte eine Geburtstagsgesellschaft, im 1. Stock wurde Hochzeit gefeiert) einzunehmen.

Am Sonntagmorgen wollten fast alle nochmals auf die Wiese: Doppelzug und Bogenwürfe wollten alle kennen lernen bzw. perfektionieren. Bei strahlend blauem Himmel, entgegen allen Wetterberichten, trainierten wir auf der Wiese. Anschliessend ging es wieder ans Wasser, welches wieder eine normale Farbe angenommen hatte. Hier guidete ich nochmals einige Teilnehmer, andere mussten bereits Anfang Nachmittag den Heimweg antreten.

Die Fische stiegen wieder überall, manche konnten überlistet werden, andere gingen verloren und warten nun auf die Teilnehmer des zweiten Kurses im September. Den Teilnehmern hat es gefallen, mir natürlich auch. Alle waren begeistert von der Schönheit und Ursprünglichkeit der Landschaft. Die Emme hat sich von ihrer besten Seite gezeigt. Der krönende Abschluss des Wochenendes war ein gluschtiges Meringue im Kemmeribodenbad.

Jean-Paul Kauthen

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