Braungebrannt kam ich Ende Juli aus Norwegen von einer Ferienwoche zu Heidi auf die „Grüne Insel“ zurück. Der Erfahrene ahnt es bereits – das Böse – denn eigentlich hätte es ja eine Lachsfischer-Woche sein sollen. Doch; Petrus sei’s geklagt, es herrschte Niedrigstwasserstand und die pralle Sonne verwöhnte uns die ganze Woche ergibigst.
Wir lebten frei nach dem Motto meines lieben alten Freundes Wimmi Faust selig: „Kein Lachs ist für eine Woche schon eine ganze Menge“. Mit sechs mal dreissig Minuten Fliegenfischen, nur so lange „lief“ der Pool minimal jeweils nach der höchsten Tide, für diese Art der Lachsfischerei darf man auch nicht mehr erwarten. Richtig, die hohe Tide ist ja zweimal am Tag, immer jeweils auch nach Mitternacht. Diese „Chancen“ liess ich immer aus, dann schläft nämlich der HRH. Und wie gut.
Dafür hatten wir die ganzen Tage Zeit und Musse, unsere Lebern in eine Intensiv-Kur zu schicken. Was wurde da geapérot und gedigestift. Dazwischen haben wir gegessen und getrunken. Und vor allem den Herrn einen braven Mann sein lassen. Zudem; in Sachen Beerensuche war ich äusserst erfolgreich.
Immerhin; der „Kretzer-Albert“ hatte als Spinnfischer wenigstens etwas die besseren Fangchancen, weil er mit dem Löffel über das niedere, ruhige Hinterwasser werfen konnte – und er nutzte sie auch – schon nach zwei Stunden hingen zwei stattliche Lachse an der Waage. Sie wogen zusammen grad zwanzig Kilo. Da freuen wir uns jetzt schon auf den geräuchten Wildlachse an Weihnachten.
Wir steigen in den Flieger, der uns von Førde zurück nach Oslo bringt.
Es regnet.
In Strömen.
H.R. Hebeisen
Die Hauptarbeit war Aperitif und Digestifs trinken...
Dazwischen haben wir auch etwas gegessen und getrunken.